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Mononoke-emishi-door

Der Eingang zum Dorf

Der Stamm der Emishi aus dem Film Prinzessin Mononoke von Hayao Miyazaki aus Studio Ghibli lebt in einfachen und friedlichen Verhältnissen.

Jigo erzählt, dass die Art wie Ashitaka kämpft ihn an die Emishi-Krieger erinnert bzw. ein Stamm aus ferner Vergangenheit[f 1]. Diese Kampfkunst demonstriert Ashitaka auf beeindruckende Weise.

Ursprung[]

Der Stamm hat historisch exisitiert, welches auch unter den Namen Ezo bekannt ist. Da die heutigen lebenden Emishi mit anderen Stämmen Japans sich vermischt haben und so ihre Tradition ohne schriftliche Aufzeichnung dadurch zum großen Teil verloren gegangen sind, wurde der Stamm im Film von anderen Kulturen inspiriert. Dies zeigt sich vor allem in ihrer Kleidung.

Ursprünglich kommt der Stamm aus der Gegend von Nord-Thailand und Bhutan[e 1]. Dann siedelten sie sich in Nord- und Ostjapan an (Japans Insel Honshū und Hokkaidō). Jigo bestätigt, dass der Stamm in Honshū Einfluss gehabt haben soll.

Im Film wurde der Stamm vor über 500 Jahren vom Kaiser Mikado besiegt und in die Wälder vertrieben. Vermutlich befindet sich der Stamm auf der Insel Shikoku. Es wurde erwähnt, dass Okkoto von der Insel Kyūshū hergereist ist[f 2]. Der Stamm kann auch in Kyūshū liegen.

Nach dem Verständnis des Regisseurs hat der Stamm im Osten gelebt, Reittiere wie Jakkul gezüchtet und Pfeile aus Jade geschossen. Jedoch wurden sie vom Kaiser besiegt, worauf sie tief in den Bergen im Norden flohen. Noch heute verehren sie die Götter des Waldes im Verborgenen.[f 3]

Lage[]

Das Dorf liegt in einem Tal in einer idyllischen Naturlandschaft nahe des dichten Waldes und des Gebirges. Es ist durch Bäume geschützt, doch führt der Weg hinein durch gelbe Felder. Der zu einem Dämon gewordene Wildschweingott Nago konnte eines Tages das Dorf erreichen.[f 4] Um von seinem ursprünglichen Aufenthaltsort nahe der Eisenhütte zu dem Dorf am Wald zu gelangen, musste er den Fluss passieren[f 5].

Kultur[]

I5

Der Ältestenrat

Der Clan der Emishi lebt in Harmonie mit der Natur. Sie verfügen über ein tiefes Verständnis der Natur und empfinden großen Respekt gegenüber ihren Kreaturen. Dieses Verständnis erlaubt es ihnen Zeichen zu lesen. So können sie beispielsweise die Baumgeister als Wegweiser verwenden[f 6]. Auch haben die Jüngeren großen Respekt vor den Älteren.[f 7]

Abschiedsritual[]

Das Abschiedsritual wird im Film detailliert dargestellt. Der Prinz Ashitaka wird sein Dorf verlassen. Dazu schneidet er seinen Zopf ab. Niemand darf sich von ihm verabschieden.[f 7]

Anrede[]

Kaya redet Ashitaka mit Ani-sama (jap.) an. Es bedeutet Bruder, aber der Stamm gebraucht es im Sinne von Glaubensbruder. Denn Kaya ist nicht blutsverwandt mit Ashitaka und sie ist sogar seine Verlobte. Diese Anrede wird nur an männliche Personen gerichtet, dessen Alter höher ist als der Sprechende.[e 2]

Übergabe des Anhängers[]

Die Übergabe des Anhängers Gyoku no Kodachi wird zur Hochzeit von der Braut an den Bräutigam gegeben. Dieser Brauch wird auch als Kokuyouseki bezeichnet[e 2].

Kleidung und Ausrüstung[]

Kayafight

Die Kleidung der Frauen

Männer und Frauen tragen ein dunkles Hemd mit rotem Kragen (Gho), welches auf Hüfthöhe mit einem Stoffgürtel umbunden ist (Kera). Eine Ausnahme stellt Ji-san und die Schamanin Hii dar. Letztere trägt einen Ainu-Gewand. Als Schutz vor Sonne und Regen tragen sie Kegelhüte der Shan. Bei Regen tragen sie eine Jacke aus Stroh, das Mino (蓑).

Die Männer tragen ihr langes Haar in einem Haarknoten auf dem Kopf.[f 4] Ashitaka trägt unter seinem Gho Kleidungsstücke um seine Arme, das Morokode (諸籠手). Das Kyahan (脚絆) schützt seine Fußknöchel vor Kälte, Insekten und Gräser.

Die Frauen tragen einen Kimono. Kaya trägt sogar ihren Kimono etwas „moderner“. Denn ihr Band ist höher als gewöhnlich.[e 3] Zu der Ausrüstung der Emishi gehört immer ein Kurzschwert, das Rüstungen durchbohren kann. Sowohl Männer als auch Frauen tragen ein solches Schwert. Die Sammlerinnen tragen zusätzlich einen Korb und eine Keule mit sich.[f 4]

Wappen[]

Das Wappen des Stammes sind zwei Klammern, die aneinander liegen. Die Klammern zeigen nach außen. Dies Wappen kann man gut auf den Kampfschildern erkennen. Das Symbol ist rot und befindet sich auf blauem Hintergrund. Hii trägt das Wappen auf ihrer Weste. Dort ist das Symbol gelb und mit rotem Hintergrund.[f 7]

Mononoke-emishi-wappen

Das Wappen des Emishi-Stammes

Dorfaufbau[]

Mononoke-emishi-council-room

Der Saal des Ältestenrates

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Der Weg zum Wachturm

Mononoke-emishi-watch-tower

Der Außenposten

Die größte Fläche im Dorf nimmt die Wohnfläche ein, wo die Strohhütten stehen. Um das Dorf befinden sich Zäune, die einen zusätzlichen Schutz zu den Bäumen bieten. Im Zentrum des Dorfes steht ein großes Haus, dessen Zweck den Zuschauern des Filmes nicht genauer erklärt wird. Am Eingang dieses Hauses befindet sich ein Totem. Man betritt das Dorf durch ein Tor, welches einem Torii ähnelt. An einer Bergwand ist eine Hütte befestigt, wo der Ältestenrat tagt. Der Rat besteht aus sechs Männern und einer Frau. Etwas außerhalb des eigentlichen Dorfes bei den Feldern, befinden sich Außenposten, wo man zu Filmbeginn den Ji-san sitzen sieht.[f 4][f 7]

Historischer Kontext[]

Die Emishi (蝦夷) werden auch Ezo (Volk) genannt. Hier greift der Regisseur Hayao Miyazaki die japanische Vergangenheit auf. Der Film Prinzessin Mononoke spielt während der Muromachi-Zeit ab (1338 - 1573). In dieser Zeit regierte das Ashikaga-Shōgunat so wie verschiedene Feudalherren Japan und haben so mehr Macht und Einfluss als der Kaiser. Diese Epoche gilt als Blütezeit der japanischen Kultur.[e 4][e 5]

Doch bereits in der altjapanischen Chronik Nihon-Shoki aus dem Jahr 720 wurden die wilden Stämme erwähnt, welche sich hauptsächlich mit dem Jagen und Sammeln beschäftigten.[e 6] Im Film sind die Bewohner des verborgenen Dorfes die letzten der Emishi, nachdem sie vor 500 Jahren aus ihrer ursprünglichen Heimat vom Kaiser vertrieben wurden.

Dass der Stamm auch von den Einheimischen des Landes Bhutan inspiriert wurden, ist an ihrer traditionellen Kleidung zu sehen.

Die Naturlandschaft der Heimatwelt Ashitakas wurde inspiriert durch die Shirakami Sanchi, eine Gebirgslandschaft im nördlichen Honshū[e 5]. Diese zählt wegen seltener Tier- und Pflanzenarten zum UNESCO-Weltnaturerbe. Im Film selbst gibt es einen Hinweis: Die Goldnuggets mit der Ashitaka seinen Reis im Dorf am Wald bezahlt sind rötlich[f 8]. Rötliches Gold ist in Tōhoku, eine Region in Honshū, zu finden.

Stammesangehörige[]

  • Ashitaka ist der Prinz des Stammes.
  • Kaya sieht in Ashitaka den Mann für die Zukunft.
  • Ji-san gehört zum Rat der Ältesten und ist der Wachmann des Dorfes.
  • Hii ist die Dorfälteste und die Schamanin.

Trivia[]

  • San ist die einzige Fremde im Film, die etwas über den Aufenthaltsort des Emishi-Stammes herausfindet. Sie erfährt dies während ihrer Unterhaltung mit Jakkul.[f 9]
  • Linksammlung über den Stamm auf Englisch: Emishi-Ezo.net

Einzelnachweise[]

Verzeichnis[]

Filmkapitel und Artbook[]

  1. Prinzessin Mononoke, Filmkapitel - Der Wandermönch.
  2. Prinzessin Mononoke, Filmkapitel - Der Waldgott.
  3. The Art of Princess Mononoke, Seite 6 + 17.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Prinzessin Mononoke, Filmkapitel - Der Dämon.
  5. Prinzessin Mononoke, Filmkapitel - Überlebt.
  6. Prinzessin Mononoke, Filmkapitel - Quer durch den Wald.
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 Prinzessin Mononoke, Filmkapitel - Schicksal.
  8. Prinzessin Mononoke, Filmkapitel - Der Wandermönch.
  9. Prinzessin Mononoke, Filmkapitel - Der Waldgott.

Externe Links[]

  1. 「もののけ姫」を読み解く-1,照葉樹林文化,宮崎作品に見る照葉樹林文化の思想 (jap.). Abgerufen 25. November 2011
  2. 2,0 2,1 『「もののけ姫」はこうして生まれた。』 (jap.), Seite 354
  3. 『「もののけ姫」はこうして生まれた。』 (jap.), Seite 27 f.
  4. HALL, John Whitney (2009): Fischer Weltgeschichte Bd. 20. Das japanische Kaiserreich. Frankfurt a.M.: Fischer, S. 82, 106
  5. 5,0 5,1 McCARTHY, Helen (2002): Hayao Miyazaki. Master of Japanese Animation. Revised Edition. Berkeley: Stone Bridge Press.
  6. Kanō Seiji (1997): Bessatsu Comic Box Vol. 2. Mononoke hime o yomitoku. Übersetzt: Comic Box Sonderausgabe Vol. 2 Prinzessin Mononoke Verstehen. Seite 12, 72.

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